- 16. Juli 2021
- 15 Min
Content Recycling: Strategien & Möglichkeiten
So können Unternehmen vergessene Inhalte in performanten Content transformieren
- Definition: Was ist Content Recycling?
- Voraussetzungen für Content Recycling
- Lohnt es sich Inhalte zu recyceln, die sowieso zeitlos sind?
- Priorisierung der Inhalte nach Perfomance
- Welche Möglichkeiten des Content Recyclings gibt es?
- Content Repurposing
- Neuveröffentlichung
- Content Curation
- Content Remastering
- Vorteile des Content Recyclings
- Fazit: (Neue) Performance dank Content Recycling
Beim Content Recycling werden bereits vorhandene Inhalte für andere Plattformen oder Medien – aber auch, um die Performance in den Suchmaschinen zu steigern – aufgearbeitet und erneut veröffentlicht. Hast du schon einmal daran gedacht, textbasierten Content visuell aufzuarbeiten oder umgekehrt? Dadurch kann nicht nur das Potenzial von bereits funktionierendem Content voll ausgeschöpft werden, sondern Sichtbarkeit und ROI deiner Texte können optimiert werden. So kannst du Zeit, Ressourcen und Kosten (in Form von Man- und Womanpower) sparen, indem du das Recycling bereits vorhandener Inhalte in deinen Content Marketing Prozess integrierst, statt ausschließlich neuen Content zu erstellen.
Jeder Mensch nimmt Inhalte unterschiedlich auf. Einige wollen einen Text querlesen, um zur relevanten Information zu gelangen, andere einen ausführlicheren Bericht zu einem Thema in einem Podcast während einer Autofahrt hören. Wer seine Inhalte also in verschiedenen Formaten zur Verfügung stellt, verliert nicht an Glaubwürdigkeit, sondern stellt für jeden User die passende Experience auf dessen individueller Customer Journey zur Verfügung. Wir zeigen dir, wie das geht!
Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit und Effizienz, können beim Content Recycling bereits verfasste Blogartikel, Posts, Videos usw. dafür genutzt werden, Inhalte neu zu generieren. Dabei geht es nicht darum, den Content 1:1 auf verschiedenen Plattformen und Medien zu verarbeiten (Gefahr des Duplicate Content!). Vielmehr geht es um die Aufbereitung des Contents speziell für die Transformation auf eine bestimmte Plattform oder das jeweilige Medium.
Das heißt, du als Content Manager musst den vorhandenen Content zwar anpassen, sparst aber Zeit, weil Recherche und Formulierungen bereits vorhanden sind. Da ein Großteil des Aufwands also schon betrieben wurde, müssen die einzelnen Inhalte lediglich in einen neuen Kontext gesetzt werden. Sie sind danach wieder bereit, erneut veröffentlicht zu werden und Usern aktuelle Informationen über dein Unternehmen zu bieten.
Bevor du einfach darauf los recycelst, solltest du eine kurze Inventur machen, welcher Content bereits produziert ist und sich auf deiner Website befindet. Also: In welchen Formaten liegt dein Content vor, wann wurde er veröffentlicht, für wen bzw. welche Suchintention ist er gedacht? Denn nicht alle Beitrags-Ressourcen eignen sich für ein Recycling. Es ist ebenfalls sinnvoll, eine Priorisierung der vorhandenen Inhalte vorzunehmen. So kannst du den ganzen Prozess strukturieren und in deine Content Marketing Strategie einplanen.
Themen aus der Versicherungs- und Finanzbranche bieten sich beispielsweise optimal für Content-Recycling an. Sowohl Produkt- als auch Ratgeberseiten bieten das Potenzial, nach einer gewissen Zeit noch einmal analysiert und überarbeitet zu werden, sei es durch Änderungen von Zahlen und Fakten (z. B. Steuersätze) oder die Veränderung der angebotenen Produkte. Probier es aus: Binde den Recycling-Prozess in dein Content Marketing in der Finanzbranche oder der Versicherungsbranche mit ein und mach aus deinen bestehenden Inhalten performanten Content!
Mein vorhandener Blogbeitrag oder Ratgeberartikel ist ein Content Evergreen, da ist sicher keine weitere Überarbeitung notwendig. Stimmt das?
Auch wenn ein Content-Piece auf deiner Website einen überzeitlichen Interessensgeist trifft, lohnt es sich auf jeden Fall zu überprüfen, ob man mit Content Recycling noch etwas mehr herausholen kann.
Generell solltest du dich nicht darauf verlassen, dass dein Content immer super performt, nur weil das Thema über längere Zeit für User interessant ist. Überprüfe also regelmäßig, z. B. mit Hilfe der Google Search Console, das Ranking deiner Inhalte in den Suchmaschinen und behalte die Perfomance im Blick. Der Beitrag kann schon nach kleinen Veränderungen erneut gepusht werden und so die Message deines Unternehmens unter die User bringen. So bleibt der Content über Monate oder sogar Jahre hinweg wertvoll und relevant für deinen Betrieb.
Dahingegen ist beispielsweise die Aufarbeitung einer Umfrage von vor 5 Jahren oder ein Nachrichten-Beitrag nicht für Recycling geeignet, da die darin dargestellten Fakten, Einschätzungen und Auswertungen mittlerweile nicht mehr aktuell sind. Hier wäre eine Neuerstellung mit einer aktuellen Statistik oder Umfrage sinnvoll.
Die Auswertung der Leistungen einzelner Inhalte oder Seiten – z. B. mit Google Analytics oder der Google Search Console – kann dabei helfen, die Texte für das Recycling herauszufiltern und zu priorisieren.
Gibt es beispielsweise eine Seite mit vielen Seitenaufrufen, aber die durchschnittliche Verweildauer der User ist eher kurz, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass die Seite für den Leser nicht die relevanten Inhalte bietet, die er erwartet. Dieser Content würde sich also ideal dafür eignen, überarbeitet und neu veröffentlicht zu werden.
Dabei solltest du insbesondere die SEO-Performance deiner Ratgeber- und Produktseiten im Hinblick auf die Rankings checken. Für welche Keywords ranken die Seiten aktuell? Matchen die inhaltliche Ausrichtung des Contents und der User Intent? Ist der Traffic relevant? Wie hoch ist die Conversion-Rate? Mit Tools wie TermLabs, Sistrix oder Ryte lässt sich herausfinden, welche Inhalte das Potenzial haben, in den SERPs eine (noch) steilere Perfomance abzuliefern.
Das Gute dabei ist, dass bei dem Recycling-Prozess bereits erste Daten aus der jeweiligen Performance zugrunde liegen. So kannst du genau sehen, wo Verbesserungsbedarf besteht, oder ob bereits gute Daten noch weiter optimiert werden können, um noch mehr aus dem Content herauszuholen. Ein Redaktionsplan hilft dann dabei, die Inhalte nach Perfomance zu priorisieren und sie strukturiert abzuarbeiten und zu recyceln.
- Die besten Blogbeiträge in einem E‑Book zusammenfassen
- Video-Content in einen Podcast umwandeln
- Aus einem Social Media-Post eine Infografik erstellen
- Bereits vorhandenen Content im E‑Mail-Newsletter deines Unternehmens teilen
- Die Inhalte eines Podcasts auf einer Konferenz oder in einem Webinar erläutern
- Aus einem Blogartikel mit den 5 besten Tipps zur Geldanlage 5 einzelne Social Media-Posts (Stichwort Micro Content) generieren
Wie du siehst, besteht die Möglichkeit, aus mehreren kleinen Content-Pieces ein Großes zu machen und umgekehrt. Dazu werden auch die Begriffe Content Aggregation bzw. Content Atomization gebraucht.
Weitere Möglichkeiten Content wiederzuverwerten sind:
- Content Repurposing
- Neuveröffentlichung
- Content Curation
So findest du recycelbaren content
Checkliste
- Optimierungspotenziale erkennen
- Content optimal recyceln
- SEO-Potenzial ausnutzen
Wer sich damit beschäftigt, weiß: Nicht nur beim SEO für Finance, sondern auch in vielen anderen Branchen gilt, dass es für die meisten Themen und Bereiche ständig neue Erkenntnisse und Entwicklungen gibt. Bevor jedoch ein veralteter Blogbeitrag bestehen bleibt (nicht nur aus SEO-Sicht ungünstig) und ein neuer geschrieben wird, bietet es sich an, ein Update des bestehenden Contents durchzuführen und überholte Informationen darin auf den aktuellen Stand zu bringen. Das bietet zudem auch die Möglichkeit, die Qualität deines Contents zu erhöhen. Dieser Prozess wird auch Content Republishing genannt.
Vor allem neue User, die deiner Seite oder deinem Unternehmen erst seit Kurzem folgen, erhalten mit dem wiederveröffentlichten Blogbeitrag neuen und aktuellen Content, aus dem sie einen Mehrwert ziehen können.
Wichtig dabei ist, dass z. B. am Anfang des Blogbeitrags transparent kommuniziert wird, dass es sich um eine überarbeitete Version mit aktualisierten Daten handelt und von wann die Originalversion ist. Wenn möglich, kann auch das Veröffentlichungsdatum des Beitrags im CMS aktualisiert werden. Die URL des Beitrags sollte sich jedoch nicht ändern. Also solltest du darauf achten, dass beispielsweise keine Jahreszahl in der URL vorkommt.
TIPP:
Um bei der täglichen Informationsflut einen Überblick zu behalten, können Content Manager – wie ein Kurator in einem Museum – Content Curation betreiben. Das heißt, dass aktuelle, (meist) externe Beiträge zu einem bestimmten Thema regelmäßig zusammengestellt, kommentiert und veröffentlicht werden. Nutzer erhalten so sorgfältig ausgewählten Content.
Gleichzeitig kannst du dich bzw. dein Unternehmen damit als vertrauenswürdige Quelle etablieren. Im Sinne des Content Recyclings bietet es sich an, Content Curation auch für die eigenen, internen Inhalte zu betreiben. Dabei können ältere Artikel erneut mit einem Kommentar geteilt oder vielleicht sogar aus einer kritischen Perspektive neu betrachtet werden.
Wenn du gerade dabei bist, ältere Inhalte zu Recycling-Zwecken zu bearbeiten, bietet sich eine SEO-Überarbeitung des Textes, z. B. im Rahmen einer WDF*IDF-Analyse oder durch den Ausbau von Featured Snippets, an. Ist die Meta Description noch aktuell? Können interne Verlinkungen von anderen Texten, die zwischenzeitlich entstanden sind, ergänzt werden? Kann das Layout des Textes optimiert werden? Nutze Tools wie answerthepublic.com, um herauszufinden, welche Fragen rund um dein Thema die User beschäftigen.
Auch ein Check der Keywords sollte nicht zu kurz kommen. Mit Hilfe verschiedener Tools, wie z. B. TermLabs, kannst du herausfinden, wie die Keywords deiner Texte im Vergleich zu denen deiner Mitbewerber abschneiden.
Hier ein Beispiel, wie ein Text aus der Versicherungsbranche vor und nach der Überarbeitung bei der Keyword-Analyse abschneidet.
Konkret heißt das: Für Google steht schon lange nicht mehr nur ein einzelnes Keyword im Fokus. Durch eine entsprechende Analyse des Contents sollten daher nach der Überarbeitung Faktoren wie Struktur, Lesbarkeit, User Experience und Qualität im Vordergrund stehen. Je besser die Inhalte für Suchmaschinen und Nutzer zu konsumieren sind, desto eher werden sich deine Rankings nach oben schrauben.
In der Regel ranken die Beiträge bereits vor der Überarbeitung – mal mehr, mal weniger gut – in den Suchmaschinen. Wer die Inhalte nun recycelt, statt sie neu zu erstellen (und die alten möglicherweise sogar zu löschen), kann mit der Überarbeitung das Ranking erhalten und nach der Aktualisierung darüber hinaus steigern. Ein echter Pluspunkt in Sachen Nachhaltigkeit.
All diese Anpassungen fallen unter das Content Remastering, das neben der Aktualität des Contents für die Nutzer auch einen besonderen Fokus auf die SERPs legt.
- Schafft eine größere Reichweite
- Die Botschaft wird bei den Usern verfestigt
- Zeit- und Ressourceneinsparung
- Aktuelle Infos zu einem Thema
- Erschließung neuer Zielgruppen
Du siehst, Content Recycling heißt nicht, vorhandenen Content einfach auf verschiedenen Kanälen (erneut) zu teilen. Es bedeutet viel mehr, dass Content nicht immer komplett neu erstellt werden muss, sondern mit teilweise bereits geringen Anpassungen kann dessen Botschaft in ein anderes Medium und für eine neue Zielgruppe transformiert werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder Content dazu geeignet ist, recycelt zu werden. Eine Analyse der Perfomance aller Beiträge hilft bei der strukturellen Umsetzung. Einige Inhalte können neu aufgearbeitet werden, um sie auf einem anderen Kanal oder Medium wiederzuverwenden. Dabei kannst du viel Zeit und Ressourcen sparen, da Inhalte nicht komplett neu recherchiert und erstellt werden müssen. Das heißt, eine einzige Content-Quelle bietet die Möglichkeit, mehrere Elemente des Content Marketings zu bespielen. Mit nur kleinen Anpassungen deiner Content Marketing Strategie, kannst du die nötigen Ressourcen schaffen, um das Content Recycling anzugehen. Nutze die Zeit, die du benötigst, einen neuen Artikel zu schreiben oder zu beauftragen, um bestehende Inhalte zu analysieren, strategisch aufzuarbeiten und zu einer stärkeren Performance zu verhelfen. Die Themenwelten aus der Finanz- und Versicherungsbranche eignen sich nachweisbar dafür, vorhandene Inhalte wirksam und nachhaltig zu performantem Content zu transformieren.
Also: Hol mehr aus deinem Content raus! Verwandele vorhandenen Content in performanten Content und steigere dadurch Sichtbarkeit und ROI für dein Unternehmen. Durch die breite Streuung und kontinuierliche Aufbereitung eines Themas in verschiedenen Formen erreichst du neue Zielgruppen und kannst bei Nutzern und Suchmaschinen mit aktuellen und qualitativ hochwertigen Inhalten punkten. So stehen der Langlebigkeit und Nachhaltigkeit deines Contents nichts mehr im Wege!
So findest du recycelbaren content
Checkliste
- Optimierungspotenziale erkennen
- Content optimal recyceln
- SEO-Potenzial ausnutzen
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